Die Pfarrkirche Oberwölbling ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht. Sie besteht zumindest seit 1198, wurde jedoch erst Anfang des 16. Jahrhunderts zur heutigen Form der Wehrkirche ausgebaut. In dieser Funktion diente sie den Menschen nicht nur als religiöses Zentrum, sondern auch als Zuflucht in Kriegen und unsicheren Zeiten.
Die Pfarrkirche Oberwölbling ist den Heiligen Petrus und Paulus geweiht. Sie besteht zumindest seit 1198, wurde jedoch erst Anfang des 16. Jahrhunderts zur heutigen Form der Wehrkirche ausgebaut. In dieser Funktion diente sie den Menschen nicht nur als religiöses Zentrum, sondern auch als Zuflucht in Kriegen und unsicheren Zeiten.
Die Pfarrkirche in Oberwölbling ist eine dreischiffige, spätgotische Staffelkirche. Der wuchtige mittelalterliche Turm ist der Westseite des Langhauses vorgebaut und verfügt über ein neubarockes Glockengeschoß mit Turmhelm. Das Hauptportal ist nach Süden in Richtung des Kirchenplatzes ausgerichtet. Die Wehrmauer, welche das Kirchenareal umgibt, ist weithin gut erhalten.
Die Informationen auf dieser Seite entstammen unserem Kirchenführer (Hans Pflügl, 2013). Dieser kann in der Pfarrkirche beim Schriftenstand erworben werden.
Altarraum
Die Schiffe der Kirche sind mit Kreuzrippengewölbe abgedeckt, die Nebenchöre sind niedriger als der Hauptchor. Der Hochaltar besteht aus schwarzem Marmor und stammt aus der Mitte des 18. Jahrhunderts. Der oberste Teil (das Expositorium) wurde erst 1904 hinzugefügt. Die drei großen Chorglasfenster hinter dem Hauptalter zeigen Darstellungen des hl. Petrus, Christus und des hl. Paulus (F. Pitza, 1949).
Das ehemalige Hochaltarbild „Abschied der Apostelfürsten“ (B. Altomonte, 1774) befindet sich heute an der linken Chorwand. Dort befindet sich auch eine Statue des hl. Nempomuk und gegenüberliegend die Schmerzensmutter mit sieben Schwertern. Das reich verzierte Portal zur Sakristei ist mit der Jahreszahl 1513 überschrieben.
Seitenschiffe
Im rechten Seitenschiff befindet sich der Marienalter mit dem Kerzenständer. Die Lourdes-Madonna (Ende 19. Jh.) verdeckt teilweise das dahinter befindliche Bild der „Schutzmantelmadonna“ (V. Sailer, 1855). Das Fenster beim Marienalter ist eines von drei, welche beide Welkriege heil überstanden haben. Am hinteren Ende des rechten Seitenschiffs befindet sich über den Beichtstühlen ein Gemälde der „Pestpatrone“ (17. Jh.). Hierbei handelt es sich um ein Seitenalterbild, das ursprünglich im linken Seitenschiff angebracht war.
Im linken Seitenschiff befindet sich vorne der Taufbrunnen vor einem Ölgemälde, welches die Gründung des Trinitarierordens darstellt. Ehemals befand sich an dieser Stelle der Herz-Jesu-Alter. Am Ende des linken Seitenschiffs befindet sich ein großes Kruzifix, welches in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts entstanden ist.
Das Kreuzwegrelief, welches an den Wänden angebracht ist, stammt von Max Oberhuber (1904). 1972 wurde der Hintergrund entfernt und gegen einen schlichten Rahmen ausgetauscht.
Orgel
Die Orgel ist ein zweimanualiges Werk mit 16 Registern und 876 Pfeifen. Errichtet wurde sie 1849 vom Ybbser Orgelbauer Franz Meinl. 1904 wurde die Orgel durch Max Jakob umgebaut und 2009 von Josef Pemmer aus Purk grundlegend restauriert.
An der südlichen Außenwand der Kirche ist ein Ölbergrelief aus dem 15. Jahrhundert zu sehen, ebenso ein Missionskreuz in Erinnerung an die Volksmission 1951.
Das gesamte Kirchenareal ist von einer weithin intakten Ringmauer umgeben. Von dieser sind auf der Nordseite zudem zwei Wehrtürme erhalten. Im westlichen Wehrturm befindet sich ein behindertengerechtes öffentliches WC.
Der Kirchenvorplatz wurde bis 1864 als Friedhof genutzt. Heute fällt hier vor allem das Kriegerdenkmal ins Auge, welches den in den Weltkriegen gefallenen Wölblinger Soldaten gedenkt. An der Wehrmauer, direkt neben der Kirchenstiege, befindet sich zudem eine Erinnerungstafel an die zivilen Opfer des Jahres 1945.
Am westlichen Ende des Kirchenplatzes befindet sich das ehemalige „Schwesternhaus“. Dieses Gebäude wurde zunächst für Verwaltungszwecke, später als Schulgebäude genutzt. Seine Bezeichnung erinnert an die Schwestern des Ordens des Göttlichen Heilands, welche das Haus von 1899 bis 1974 bewohnten und für die Schule, den Kindergarten und für die Kranken wirkten.
Zur Kirche führt von Süden eine Steintreppe vom Ort hinauf. Flankiert wird diese von zwei Barockstatuen, die den hl. Josef und den hl. Nepomuk darstellen. Unterhalb der Treppe befindet sich unter einem imposanten Kastanienbaum eine Statue des hl. Florians.
Der Pfarrhof befindet sich etwas abseits der Kirche in der Waldbadstraße 6. Über eine Durchfahrt, an deren Stelle sich früher ein Tor befand, gelangt man auf das Pfarrhofgelände, Dieses erfuhr in den letzten Jahrhunderten mehrmalige Umgestaltungen.
Der Pfarrhof befindet sich auf einer Anhöhe und wurde in seiner heutigen Form unter Pfarrer Johann Georger Scheibnpogn 1758 erbaut. Im Erdgeschloß befindet sich hinter dem Eingang linkerhand die Pfarrkanzlei. Geradeaus gelangt man zum Sitzungssaal und zum ehemaligen Kaplanszimmer. Rechterhand befinden sich Wirtschaftsräume. Im Obergeschoß sind die Wohnräume des Pfarrers untergebracht.
An den Pfarrhof angebaut ist das Pfarrheim, welches 1977 unter Dechant Leopold Schagerl errichtet wurde. Es umfasst einen großen Veranstaltungssaal („Pfarrsaal“), eine Küche sowie Sanitäranlagen. Dort finden im Jahreskreis zahlreiche Veranstaltungen wie Pfarrcafés, Vorträge oder die Buchausstellung statt.
Das Parrhofgelände verfügt über einen asphaltierten Parkplatz, der auch als Fußballplatz genutzt werden kann. Seit 2022 befindet sich auch ein öffentlicher Spielplatz am Gelände.