Die Filialkirche von Unterwölbling ist dem hl. Veit geweiht. Das Langhaus wurde zwischen 1510 und 1522 errichtet. Die Kirchweihe erfolgte am 13. Oktober 1522 durch Weihbischof Bernhard von Passau. Die Kirche ist außerhalb von Gottesdiensten nicht zugänglich.
Die Filialkirche von Unterwölbling ist dem hl. Veit geweiht. Das Langhaus wurde zwischen 1510 und 1522 errichtet. Die Kirchweihe erfolgte am 13. Oktober 1522 durch Weihbischof Bernhard von Passau. Die Kirche ist außerhalb von Gottesdiensten nicht zugänglich.
Es handelt sich um eine spätgotische dreischiffige Hallenkirche, die wie die Pfarrkirche in Oberwölbling als Wehrkirche mit einer Ringmauer errichtet wurde. Der mächtige romanische Turm mit Walmdach ist dem Langhaus im Westen vorgebaut. Er dürfte einst als freigstehender Wacht- oder Wehrturm gedient haben.
Die Kirche war mit dem angrenzenden Herrenhof (Unterwölbling 2) zu einer Burgkirchenanlage ausgebaut und befand sich bis 1664 im Besitz des Klosters Nonnberg. In diesem Jahr wurde Unterwölbling an Ferdinand Conrad Freiherr von Ruessenstein verkauft. In den Jahren danach wechselte der Besitz mehrmals und befand sich zuletzt bis zur Auflösung der Grundherrschaften im Jahre 1848 im Besitz von Stift Herzogenburg.
Die Informationen auf dieser Seite entstammen der Festschrift, die anlässlich des 500-Jahr-Jubiläums der Kirche herausgegeben wurde (Hans Pflügl, 2022).
Einrichtung
Der Innenraum beeindruckt durch sein dichtes, prächtiges Netzrippengewölbe mit überkreuzten Stabenden in der dreischiffigen Langhaushalle. Die Schlusssteine der Gewölbe in Mittel- und Seitenschiffen sind mit Wappen, floralem Dekor und Jahreszahlen gestaltet – so ist das Mittelschiff mit 1513, die beiden Seitenschiffe mit 1512 datiert. Das in der westlichen Eingangswand befindliche Haupteingangsportal weist die Jahreszahl 1511 auf.
Der barocke Hochaltar mit dem Gemälde „Martyrium des hl. Veit“ stammt aus dem Jahr 1723. Der hl. Veit ist auch Patron der Winzer. Der Weinbau hat für den Ort nach wie vor eine wichtige Bedeutung. Davon zeugen auch zahlreiche Schlussteine im Gewölbe, die mit Winzerzeichen versehen sind.
Das Bild beim linken Seitenaltar stellt den hl. Antonius dar, der von Engeln umgeben ist. Es wurde von Martin Johann Schmidt, auch bekannt als „Kremser Schmidt“, um 1750 gemalt. Über dem rechten Seitenaltar befindet sich eine barocke Kreuzigungsgruppe. Der Altartisch (um 1520) ist mit einem gemalten „Schmerzenmann“ zwischen zwei Engeln verziert.
Um die Kirche
Die Kirche ist von den Resten einer mittelalterlichen Wehrmauer umgeben. In diesem Bereich finden sich noch Spuren des ehemaligen Friedhofes, bevor dieser an den Ortsrand verlegt wurde. Im unter der Kirche befindlichen Karner befinden sich noch die Gebeine vieler auf dem einstigen Kirchfriedhof bestatteten Bewohnern.
Nach der Außensanierung und Trockenlegung der Mauern der Filialkirche Unterwölbling 2014/15 wurde im Sommer und Herbst 2019 die Innensanierung in Angriff genommen und 2020 abgeschossen. Die Kirche samt Sakristei wurde ausgeräumt und ein Gerüst aufgestellt. Die feuchten Wände mit teilweise gut erhaltenem alten Verputz wurden mit einem Spezialputz saniert. Da dieser alte Putz vermutlich noch der Originalputz ist, durfte er nicht ersetzt werden. Neue Kabel wurden verlegt und die Beleuchtung mit LED-Lichtern ausgestattet. Die gesamte Kirche wurde zudem ausgemalt und sämtliche Bilder restauriert.
Nach jahrelanger Suche konnte auch eine neue Orgel für die Filialkirche gefunden werden. Bis 1970 hatte Unterwölbling bereits eine kleine Orgel, die durch Feuchtigkeit unbespielbar geworden war und vor etwa 50 Jahren entfernt wurde.
Die neue Orgel stammt aus einer Kirche in Blumau-Neuriß. Sie wurde um 1910 von der Firma Franz Strommer aus Wien erbaut und besteht aus einem freistehenden Spieltisch mit Hauptgehäuse und Windlade. Sie hat sechs Register, ein Manual mit 54 Tasten und ein Pedal mit 27 Tasten. Mit 351 Pfeifen gehört sie zu den „kleinen Kirchenorgeln“.
Gereinigt, instandgesetzt und wieder zusammengebaut sowie neu gestimmt wurde sie von Orgelexperten und Orgelbauer Erich Graf aus Landersdorf. Wichtige Vorarbeiten leisteten Rudolf Müllner und Leopold Sigmund etwa bei den Tischlerarbeiten.
Am 12. Juni 2022 wurde die neue Orgel im Zuge des Patroziniums der Kirche von Dechant Benjamin Schweighofer gesegnet und erklang zum ersten Mal für die Messbesucher.