Über 35 Marterl, Bildstöcke, Weg- und Gedenkkreuze zieren das Pfarrgebiet. Jedes dieser Objekte hat seine eigene Geschichte. Sie künden von den Sehnsüchten der Menschen, von ihrem Leben, ihrem Leid und ihrer Freude.
Über 35 Marterl, Bildstöcke, Weg- und Gedenkkreuze zieren das Pfarrgebiet. Jedes dieser Objekte hat seine eigene Geschichte. Sie künden von den Sehnsüchten der Menschen, von ihrem Leben, ihrem Leid und ihrer Freude.
Die hier aufgelisteten Objekte befinden sich in Oberwölbling, Unterwölbling, am Flötzersteig oder im angrenzenden Dunkelsteinerwald.
Barbarakreuz |
Dieses Marterl liegt an der Straße von Oberwölbling Richtung Ambach, vis-à-vis vom Reiterhof Sagl.
Um Anzenhof und Ambach gab es einst ein Braunkohlebergwerk, das 1961 geschlossen wurde. In dieser Gegend wurde daher die hl. Barbara, die Patronin der Bergleute, verehrt.
Der Bildstock hat drei übereinander liegende Nischen. Die obere beinhaltet ein Marienbild, die mittlere ein Kreuz und die untere ein Bild der hl. Barbara.
Das Marterl wurde 1947 als Dank für die Heimkehr aus dem Krieg von Karl Schuh renoviert. Weitere Renovierungen fanden 1982 und 1999 durch den Fremdenverkehrsverein statt.
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Herrgott auf der Wies |
Dieses Marterl steht im Oberwölbling an der Kreuzung Wachaustraße/Silvesterweg.
Der Name geht auf den bayerischen Passionskult in der Wieskirche zurück, der in der 2. Hälfte des 18. Jahrhunderts seine Blütezeit erlebte und bis in unsere Gegend reichte.
In der vergitterten Nische die Statue des gegeißelten Heilands aus dem Jahr 1899, dessen Verehrung damals sehr verbreitet war. Das Marterl wurde 2021 durch die Familie Kaiser beim Umbau ihrer angrenzenden Gebäude renoviert.
Für viele Jahre bildete das Marterl den Startpunkt der Palmprozession, welche von dort durch den Ort zur Kirche führte. |
Lindwurmkreuz |
Diese Bildsäule steht auf dem Weg nach Maria Langegg im Dunkelsteinerwald, etwa 1,5 km nach dem Weißen Kreuz.
Sie zeigt eine Statue Mariens mit einem Drachen und wurde 1677 von einem Wiener Stadtrat errichtet. Von dieser Stelle aus war – nach einer damaligen Waldschlägerung – der Wallfahrtsort Maria Langegg zu sehen.
Einer Legende nach soll einst ein Pilger nach Maria Langegg an dieser Stelle von einem drachenartigen Tier angefallen worden sein. Auf seinen Hilferuf zur Gnadenmutter von Maria Langegg wurde er errettet.
Die Bildsäule wurde 1956 renoviert und später einige Meter vom ursprünglichen Platz an den heutigen Ort versetzt.
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Marterl am Flötzersteig |
Am Flötzersteig befinden sich drei Marterl, welche hier beschrieben werden:
Dieses Marterl liegt am Weg, den die Donauflößer einst auf ihrem Heimweg donauaufwärts passierten, heute neben einem Feldweg von Oberwölbling Richtung Hermannschacht. In den Nischen sind verschiedene Bilder angebracht. Näheres ist nicht bekannt.
Das bereits stark verwitterte Marterl wurde Mitte der 90er Jahre von der Fam. Mader, die das angrenzende Feld bewirtschaftet, renoviert.
Dieses Marterl liegt an der Kreuzung des Verbindungsweges vom Flötzersteig nach Unterwölbling nahe dem Hermannschacht.
Auf der Rundsäule ruht ein Tabernakel mit vergitterten Nischen. In einer davon ist ein Kreuz angebracht.
Das Materl ist auch als „Erber-Kreuz“ bekannt.
Dieses Marterl steht an der Kreuzung Flötzersteig und der Straße L5061 von Unterwölbling nach Absdorf.
Es wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts errichtet und beinhaltet in der eng vergitterten Nische eine Marienstatue mit Kind. |
Marterl am Kremsersteig |
Dieses Marterl wird auch „Weißes Kreuz“ genannt. Es handelt sich um einen rechteckigen Bildstock, wahrscheinlich aus dem 17./18. Jahrhundert.
Das Marterl mit spitzbogiger Nische steht am Kremsersteig vis-à-vis vom Kindergartenweg. In der Nische befindet sich eine Marienstatue.
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Lourdesgrotte Wachaustraße |
Diese kleine Lourdesgrotte liegt direkt im Ort Oberwölbling an der Wachaustraße, eingebaut in eine Steinmauer. Darin befindet sich eine Lourdes-Madonna. |
Barbaramarterl (Unterwölbling) |
Das Marterl liegt am Ortsende von Unterwölbling, direkt am Feldweg zur Ried Leithen, nahe der Gabelung der Straße Richtung Krems und Absdorf.
Hinter der vergitterten Nische ist eine Statue der hl. Barbara mit Spitzharke. Sie steht in Zusammenhang mit dem einstigen Braunkohlebergwerk, das im benachbarten Ort Anzenhof bestanden hat.
Die Statue wurde nach dem Zweiten Weltkrieg entwendet und galt 20 Jahre lang als verschollen. Unter dem Siegel der Verschwiegenheit wurde sie jedoch im Jahr 1974 dem Pfarrer zurückgegeben und am 2. Juni 1974 wieder eingesetzt und gesegnet. Wo sich die Statue zwischenzeitlich befand, bleibt weiterhin ein Geheimnis.
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Marterl in der Waldbadstraße |
Dieses Marterl wurde in den 90er Jahren aufgestellt, wo die Straße „Zum Reitverein“ von der Waldbadstraße abzweigt. Die drei Nischen zeigen je ein Bild von Josef sowie den Aposteln Petrus und Paulus. |
Messerer-Kreuz |
Dieses Gedenkkreuz steht im Wald bei der Kreuzung der Waldstraße nach Landersdorf bzw. zum Wasserwerk, einige Meter links vom Weg.
Es wurde errichtet zum Gedenken an den tödlich verunglückten 17jährigen Johann Messerer, der am 12. März 1946 bei Holzarbeiten im Wald durch Hantieren mit einer gefundenen, aber noch scharfen Granate aus dem Krieg tödlich verletzt wurde.
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Munk-Kreuz |
Das Holzkreuz befindet sich am Kremsersteig, am schmalen Steig oberhalb des Wasserwerkes beim Soldatenfriedhof.
Es ist ein hölzernes Gedächtniskreuz mit Betschemel. Das Kreuz wurde 1945 von Josef Munk als Dank für die Errettung aus den Kämpfen in den letzten Kriegstagen von 1945 errichtet. Damals wurde auch die Bevölkerung von Oberwölbling stark in Mitleidenschaft gezogen.
Das Kreuz wurde 1948 gesegnet und ist etwa 2,5 Meter hoch. Der Korpus misst etwa 1 Meter. |
Sagl-Kreuz |
Dieses Wegkreuz steht an der Kreuzung Waldstraße und der Gemeindestraße nach Landersdorf, unterhalb des Marillen- und Weingartens Sagl.
Es wird auch Wilhelm-Kreuz genannt, da früher das angrenzende Grundstück den Vorfahren von Frau Sagl, geborene Wilhelm, gehörte.
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Schledererbild |
Das Bild befindet sich an einem Forstweg etwa 300 Meter nordwestlich vom Weißen Kreuz. Das ursprüngliche Bild Mariens (heute ist es ein in Kupfer getriebenes Reliefbild) stammt laut Berichten ursprünglich aus dem 17. Jahrhundert und befand sich, wie früher oft üblich, an einem Baum (Bildbaum).
Nach einer weiteren Erzählung soll dieses Bild im 19. Jahrhundert von einem gewissen Josef Schledritzky angebracht worden sein. Er soll bei Holzarbeiten seine wertvolle Taschenuhr verloren haben. Als er sie am nächsten Tag suchen wollte, hatte es geschneit. Er neigte sich zu Boden und hörte die Uhr ticken. Als Dank habe er an diese Stelle ein Heiligenbild an einen Baum angebracht.
2011 wurde der Baum mit dem Marienbild gefällt und das Gedenkbild an einem Felsstein angebracht, der an die Stelle des einstigen Baumes gelegt wurde. |
Schweindlkreuz |
Dieses Marterl steht am Wanderweg vom Anzgraben zu den Sieben Marksteinen. Der Name stammt von seinem Erbauer, einem gewissen „Schwendl“, daher wird das Marterl auch „Schwendlkreuz“ genannt – wahrscheinlich sein ursprünglicher Name.
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Weißes Kreuz |
Die kleine überdachte Kapelle liegt an der Straße von Oberwölbling nach Maria Langegg, etwa 1 km nach Ortsende.
Das einst einfache Marterl wurde am 15. April 1945 im Rahmen der Kriegshandlungen durch die dort gelagerte Artilleriemunition zerstört. 1948 wurde die Kapelle wieder errichtet.
1970 hat die Weidkameradschaft die Kapelle neu errichtet und dem hl. Hubertus geweiht. Sie umfasst einen Altar und ein weißes Kreuz auf der dahinterliegenden Wand. |
Zauner-Kreuz |
Das schmiedeeiserne Kreuz mit Korpus und Gedenktafel steht an einem ehemaligen Wiesenweg parallel zur Staße in Landersdorf (Höhe Landesdorf, Haus Nr. 5). In den letzten Kriegstagen im April 1945 ist an dieser Stelle der zehnjährige Leopold Zauner ums Leben gekommen.
Seit der kaum begangene Weg aufgelassen wurde, steht das Gedenkkreuz auf Privatgrund.
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Die hier aufgelisteten Objekte befinden sich in Wetzlarn, Ambach, Hausheim, Noppendorf oder Anzenhof.
Ambacher Marterl |
Das Marterl liegt in Ambach an der Kreuzung der neuen Straße zur Ortsmitte. Es wurde vor einigen Jahren nach einer Beschädigung durch einen LKW neu renoviert. Im Marterl befindet sich eine Fatimastatue. |
Gedenkkreuz Plank |
Das Gedenkkreuz steht an der Hauptstraße in Ambach, von Oberwölbling kommend am Ortsanfang nach einer Rechtskuve am rechten Straßenrand. Es handelt sich um ein schmiedeeisernes Kreuz mit Korpus, Inschrift und einer Reliefstatue Mariens am Fuß.
Das Kreuz erinnert an den 16jährige Richard Plank aus Ambach, welcher an dieser Stelle zu Kriegsende 1945 von einem Geschoß tödlich getroffen wurde.
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Gedenkkreuz Seif |
Das Gedenkkreuz steht am Weg nach Ambach, von Oberwölbling kommend beim Ortsbeginn rechterhand nach etwa 100 Metern.
Es handelt sich um ein einfaches und schlichtes schmiedeeisernes Kreuz mit Korpus und Gedenktafel. Eine zweite Tafel ist bereits stark verwittert.
Der 28jährige Fuhrwerker Josef Seif verunglückte im Jahr 1911 an dieser Stelle. Der Weg war erst kurz vorher errichtet worden. Da der Kutscher eingeschlafen war, wollte das Pferd den ihm bekannten Weg gehen, wo sich nun eine steile Böschung befand. Das Gespann kippte um und begrub den Kutscher unter sich. |
Hirschmüller-Kreuz |
Das Marterl befindet sich im Ambacher Graben, gleich nach dem letzten Haus Nr. 46. Es wurde von Familie Franz Hirschmüller nach dem Unfalltod ihres Sohnes Horst Hirschmüller im Jahr 1972 errichtet. Das Marterl wurde am 2. Juni 1972 gesegnet.
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Hubertuskapelle |
Die kleine überdachte Kapelle liegt am Weg von Ambach Richtung Viehausen, rechts an einem Feldweg etwas abseits der Straße.
Sie wird nach ihrem Erbauer auch „Fasl-Kapelle“ genannt und wurde 1981 errichtet. Sie besitzt einen Altar, ein Holzkreuz und ein Marienbild. |
Marterl am Ambacher Bach |
Dieses Marterl stand früher am Kreuzfeld, auf der ehemaligen Straße (Fahrweg) von Ambach nach Noppendorf bei der Kreuzung nach Hausheim. Nach der Verlegung der Straße befand es sich lange Zeit mitten in einem Feld.
1980 wurde es an den heutigen Platz am Ambacher Bach versetzt, wo dieser von einem Feldweg überquert wird. Dabei wurden Sockel und Säule neu errichtet. Der obere Teil, der Tabernakel, blieb erhalten.
Der Überlieferung nach soll es sich um ein Pestkreuz handeln.
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Marterl in der Hausheimer Kellergasse |
Das Marterl steht in der Kellergasse Hausheim bei der Weggabelung nach Anzenhof. Es wurde 1987 von Josef Burger errichtet und trägt daher die Inschrift „J.J.B.“.
In den drei Nischen befinden sich hinter Glas Bilder, welche Maria, Josef und den hl. Urban zeigen. |
Gedenkkreuz Wetzlarner Straße |
Das hölzerne Gedenkkreuz am Ortsende von Ambach Richtung Viehausen wurde am 31. Juli 1949 errichtet.
Die Inschrift lautet:
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Breites Kreuz |
Dieses Marterl liegt eigentlich im Gemeindegebiet von Obritzberg, obwohl es sich nur etwa 300 m westlich von Noppendorf Richtung Eitzendorf an der Landesstraße L111 befindet.
Das genaue Datum der Errichtung ist unbekannt, allerdings ist bereits 1773 ein Bildstock an dieser Stelle dokumentiert. Das Marterl ist 2 Meter hoch und umfasst eine vergitterte Nische mit Rundbogen, Kruzifix und Marienbild. 2020 wurde es saniert. |
Marterl Noppendorf |
Das Marterl ist mitten im Ort gelegen, vis-á-vis Haus Nr. 7. An dieser Stelle stand früher ein Marterl mit aufgesetzten Glockenstuhl. Die Glockenanlage wurde 1986 ins neue Feuerwehrhaus integriert.
In der straßenseitigen Nische des Tabernakels befindet sich ein Kreuz. In den weiteren sind Bilder zu sehen.
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Marterl Ratzersdorf |
Das Marterl steht direkt am Straßenrand, von Ambach kommend kurz vor Ortsbeginn.
Die Nischen beinhalten straßenseitig eine kleine Statue des hl. Florian und seitlich das dornengekrönte Haupt Christi. Die weiteren Nischen sind leer. |
Marterl Wetzlarn |
Das Marterl liegt am Ortsanfang rechterhand und ist den Aposteln Petrus und Paulus gewidmet. Von diesen befindet sich ein kleines Bild neben zwei anderen Bildern (Maria mit Kind und Jesus der Barmherzigkeit) in der Nische.
In der heutigen Form wurde das Marterl 1985/86 erneuert. Die ursprüngliche Entstehung soll bis ins Mittelalter zurückreichen, als Wetzlarn nach der Rodung des Waldes gegründet wurde.
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Rotes Kreuz |
Das Marterl liegt am Feldweg von Hausheim nach Oberwölbling beim „Hausheimer Berghaufen“, auch „Sechser Schacht“ genannt.
Es war einst ein Holzkreuz mit einem Dach, etwas südöstlich des heutigen Standortes gelegen. Eine Erzählung berichtet, dass in der Zeit der Franzosenkriege hier zwei Franzosen erschlagen wurden. Daraufhin soll sich das Kreuz rot gefärbt haben. Auch wenn es mit weißer Farbe übertüncht wurde, soll es am nächsten Tag wieder rot gewesen sein.
Überliefert ist zudem, dass das Marterl im Jahr 1926 renoviert wurde. Im Gedenken an einen Knecht des Hofes Kerndler, der tödlich verletzt wurde, als er dem Bauern bei einem Stromkreisunfall zu Hilfe kam, und als Dank, dass der Bauer verschont blieb.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Marterl an seinen heutigen Standort versetzt, neu aufgemauert und 1985 geweiht. |
Schrefl-Kreuz |
Dieses Gedenkkreuz steht etwa 2 km südwestlich von Wetzlarn.
Das Kreuz wurde am 3. Juli 1983 vom damaligen Mesner Leopold Grasl errichtet. Es gedenkt seinem Vorgänger Willibald Schrefl, der an dieser Stelle am 11. Februar 1982 bei Waldarbeiten verunglückte und 11 Tage später verstarb. Schrefl war von 1959 bis 1982 Mesner in Oberwölbling.
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Singerkreuz |
Das Marterl liegt an der Straße von Ambach nach Viehausen (L5040) bei der Abzweigung nach Wetzlarn. Nach einer starken Beschädigung durch einen LKW im Winter 1998 wurde es im Zuge des Umbaus der Straßenkreuzung abgetragen und an dieser Stelle 1999 neu errichtet.
Die drei Nischen zeigen ein Kruzifix und zwei Kreuze.
Der Erzählung nach soll das Marterl im Mittelalter errichtet worden sein, nachdem an dieser Stelle drei fahrende Sänger ermordet aufgefunden wurden. |
Wenningerkreuz |
Dieses Marterl steht am Südhang des Ammering. Etwas nördlicher des Weges Richtung Ammering stand einst der Stuhlberghof der Familie Wenninger. Anstelle des etwas südwestlich gelegenen Wind- bzw. auch Wiedenhof genannten Gehöftes wurde von der Gutsverwaltung eine Blockhütte errichtet. Die gelegentlich zu findenden Mauerreste zeugen noch von dieser Ansiedlung.
Die Nischen des Marterls sind leer und weisen keine Bilder und Darstellungen mehr auf.
Über den Ursprung ist nichts Näheres bekannt.
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Winzerkreuz |
Dieses Marterl liegt unmittelbar bei der westlichen Ortseinfahrt von Noppendorf an der L111. Es wird auch Zehentkreuz genannt.
Das Marterl besteht aus einem Pfeiler mit Tabernakel auf einer Platte. Die Nischen haben einen geraden Abschluss und sind mit Bildern geschmückt. Im Osten und Norden sind die Darstellungen nicht mehr erkennbar.
An der östlichen Vorkragung sind zwei gekreuzte Winzermesser dargestellt. Am Schaft befindet sich die Jahreszahl 1522.
Wahrscheinlich handelt es sich um ein Robot- oder Zehentkreuz. |